: Cortisolmangel verstärkt Allergie
Trier (dpa) – Wissenschaftler glauben eine Erklärung gefunden zu haben, warum Allergiker auf Streß mit heftigen Krankheitsschüben reagieren: Sie schütten viel weniger des streßabbauenden Hormons Cortisol aus. „Ihre Streßbremse funktioniert nicht richtig“, sagt Angelika Buske- Kirschbaum vom Forschungszentrum Psychobiologie und Psychosomatik der Universität Trier.
Die Forscherin hatte Kinder, die unter Asthma oder Neurodermitis leiden, und gesunde Kinder im Vergleich unter Streß untersucht.
Bei dem Streßtest mußten Kinder im Alter zwischen acht und vierzehn Jahren vor laufender Videokamera und einem Gremium mit Personen in weißen Kitteln eine Geschichte erzählen und Rechenaufgaben lösen. Während die gesunden Kinder mit einer normalen Cortisol-Ausschüttung reagierten, hatten die Allergiker weniger als die Hälfte des „Streßpuffers“ im Speichel. Tests mit Erwachsenen führten zu dem gleichen Ergebnis.
Die Erkenntnis könnte dazu beitragen, Allergieschübe in Streßsituationen abzumildern oder gar zu verhindern. Dazu müßten Allergiker präventiv kleine Dosen Cortison – das dem natürlichen Cortisol gleicht – erhalten. Dies könnte eine Behandlung nach einem Allergieschub in meist sehr hohen Dosen überflüssig machen.
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