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Kongolesische Rebellen wollen Kinshasa isolieren

■ Aufständische attackieren den Hafen Matadi und bedrohen so die Versorgung der Hauptstadt

Kinshasa (rtr) – Trotz eines Friedensappells von sechs Nachbarstaaten setzten die Aufständischen im Kongo gestern ihre Angriffe fort. Sie bedrohen nun die Versorgung der Hauptstadt Kinshasa. Geschäftsleute mit Verbindungen in die Region am Unterlauf des Kongo berichteten am Samstag, die Tutsi hätten nach Kitona auch die Städte Banana und Muanda unter ihre Kontrolle gebracht. In Regierungskreisen hieß es, Präsident Laurent Kabila lasse seine Truppen in Matadi verstärken. Es sollten zusätzlich 500 Soldaten dorthin verlegt werden. Im Flußhafen Matadi werden die See- Importe für Kinshasa umgeladen. In der Nähe liegt das Wasserkraftwerk Inga, das die Hauptstadt mit Strom versorgt.

Die Aufständischen im Osten der Demokratischen Republik Kongo hatten in der vergangenen Woche eine Luftbrücke von Goma, das sie am 2. August als erste Stadt eroberten, in den äußersten Westen des früheren Zaire errichtet. Sie nahmen in Kitona Kontakt mit den etwa 20.000 Soldaten des früheren Präsidenten Mobutu Sese Seko auf, die Kabila dort für seine Streitkräfte umerziehen läßt. Wegen des Öls ist das Gebiet wirtschaftlich wichtig, und wegen der Lage am Kongo auch militärisch. Am Samstag seien in Kitona 600 Soldaten eingetroffen, die wie Tutsi aus Ruanda aussähen, berichteten Gewährsleute aus der Ölindustrie nach Kinshasa.

Die Tutsi im Osten des Kongo, die Banyamulenge, und die Tutsi- Regierung im benachbarten Ruanda hatten Kabila geholfen, Mobuto im Mai vergangenen Jahres zu entmachten. Am 27. Juli ordnete Kabila die Heimkehr der ruandischen Truppen an. Die ostkongolesischen Tutsi sahen damit ihre Hoffnung schwinden, nach Mobutus Entmachtung endlich als gleichberechtigt anerkannt zu werden. Mit diesem Ziel hatten sie im September 1996 ihren Aufstand gegen Mobutu begonnen, an dessen Spitze sich Kabila mit seiner Demokratischen Allianz für die Befreiung Kongo-Zaires (AFDL) setzte. Kommentar Seite 10

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