: Kabila versus Museveni
■ Uganda bestreitet die Entsendung von Panzern nach Kongo. OAU soll vermitteln
Kinshasa/Brüssel (AFP) – Im Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo hat Uganda Beschuldigungen zurückgewiesen, zur Unterstützung der Tutsi-Rebellen Panzer in das Nachbarland entsandt zu haben. Die Vorwürfe der Regierung in Kinshasa seien „unwahr“, sagte eine Sprecherin des ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni gestern. Kampalas Politik ziele nicht auf die Invasion anderer Staaten.
Der kongolesische Informationsminister Didier Mumengi hatte am Sonntag abend gesagt, zwei Panzerkolonnen der ugandischen Armee seien rund 50 Kilometer von der Grenze entfernt im Osten des Landes gesichtet worden. Ugandische Truppen seien nach einer „Konteroffensive“ der Regierungskräfte gegen die Rebellen bei Bukavu aufgetaucht. Bukavu gehört mit Uvira und Goma zu den Städten, die in der östlichen Kivu-Region innerhalb der vergangenen Tage von den Banyamulenge erobert wurden. Von unabhängiger Seite konnte die Anwesenheit von ugandischen Truppen in Kongo nicht bestätigt werden. Ferner warf der Minister Soldaten aus Ruanda vor, am Freitag elf kongolesische Offiziere in der Region getötet zu haben.
Gestern traf eine Delegation der Organisation Afrikanischer Staaten (OAU) in Kinshasa ein, um in dem Konflikt zu vermitteln. Sie werde mit mehreren Regierungsmitgliedern zusammentreffen, hieß es. Ob sich die Vermittler auch mit Staatschef Kabila treffen würden, blieb zunächst offen. Die dreiköpfige Delegation soll im Anschluß nach Ruanda und Uganda weiterreisen.
In Brüssel sagte ein Vertreter der Aufständischen aus dem Kongo, die Hauptstadt Kinshasa und Lubumbashi im Südosten seien die nächsten Ziele der Rebellen. Reportage Seite 9
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen