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Ungebremster Beschäftigungsabbau am Bau

■ Während die Zahl der Jobs im Sommer normalerweise steigt, geht sie dieses Jahr zurück

Der Beschäftigungsabbau am Bau setzt sich ungebremst fort. Nach den neuesten Zahlen der Sozialkasse des Berliner Bauhauptgewerbes gab es im Juni nur noch 27.205 gewerblich Beschäftigte, teilte der Klaus Pankau, Vorsitzender der Gewerkschaft Bau, Agrar, Umwelt gestern mit.

Zum gleichen Zeitpunkt 1995 seien es noch 45.841 Beschäftigte und vor Jahresfrist 33.680 gewesen.

Als besonders problematisch bezeichnete Pankau, daß in den vergangenen Jahrzehnten regelmäßig in den Sommermonaten ein Beschäftigungszuwachs auf den Baustellen zu verzeichnen gewesen sei, der in diesem Jahr dagegen völlig ausblieb.

Pankau erklärte, eine Wirtschaftspolitik zur Stützung der regionalen Bauwirtschaft sei überfällig. Die Tariftreueerklärung der Bauverwaltung, mit der diese die örtlichen Bautarife gegenüber auswärtigen Firmen durchsetzen will, und die Bekämpfung der illegalen Beschäftigung vor allem durch die Bundesanstalt für Arbeit reichten nicht aus, erklärte die Gewerkschaft. Es fehle vor allem an einem Konzept zur Unterstützung der kleinen und mittleren einheimischen Betriebe.

Der Kombilohn würde nach Ansicht des Arbeitsverbandes Fachgemeinschaft Bau keine zusätzlichen Arbeitsplätze im Baugewerbe schaffen. Lohnsubventionen seien für wettbewerbsfähige Dauerarbeitsplätze der eindeutig falsche Weg, erklärte Hauptgeschäftsführer Wolf Burkhard Wenkel. Erforderlich seien niedrigere Lohnkosten.

Das Statistische Landesamt teilte mit, der Umsatz des Berliner Bauhauptgewerbes habe im Mai mit 581 Millionen Mark um 21 Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen. Im Westteil lagen die Umsätze um annähernd 23 Prozent und im Ostteil um 13 Prozent darunter.

Die Auftragseingänge in der Baubranche bewegten sich mit 501 Millionen Mark auf dem Niveau des Vorjahresmonats. dpa

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