■ Ministerium befürchtet Wildwuchs: Kieler Regierung stoppt Gen-Raps-Freisetzung
Kiel (AFP) – Schleswig-Holsteins Umweltministerium hat eine geplante Freisetzung von Gen-Raps gestoppt. Wie Minister Rainer Steenblock (Bündnis 90/Grüne) gestern mitteilte, widersprach seine Behörde einer Genehmigung des Robert-Koch- Instituts in Berlin, wonach das Gemeinschaftsunternehmen Agrevo der Chemiekonzerne Hoechst und Schering in den Landkreisen Schleswig-Flensburg und Plön Gen-Raps aussetzen durfte. Er begründete dies damit, daß das Institut einer Freisetzung „erstmals für Schleswig- Holstein ohne Sicherheitsmaßnahmen wie etwa einer Isolierzone“ zugestimmt habe. Er forderte nachträgliche Auflagen. Vor dem Hintergrund, daß Auskreuzungen der Transgene, zum Beispiel über Wildtiere, nachweislich stattfinden, halte er die Entscheidung des Instituts „für unverantwortlich, insbesondere gegenüber benachbarten Landwirten, die ohne Gentechnik arbeiten“. Aber auch Verbraucher hätten Anspruch auf garantiert gentechnikfreie Ware.
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