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Baukonzern-Hochzeit abgeblasen

■ Nach erfolgloser Kooperation trennt sich Branchenzweiter Hochtief von 5 Prozent seiner Anteile an Marktführer Holzmann

Essen (AP) – Der deutsche Bauriese Hochtief hat die geplante Hochzeit mit dem Philipp-Holzmann-Konzern abgeblasen und sich wieder von Anteilen des Konkurrenten getrennt. Der Essener Konzern habe rund fünf Prozent seines Kapitalanteils an die Commerzbank verkauft und damit die Beteiligung zwischen den beiden führenden deutschen Baukonzernen auf knapp 20 Prozent verringert, bestätigte Hochtief-Unternehmenssprecherin Jutta Hobbiebrunken am Mittwoch. „Für uns ist Holzmann wieder eine reine Kapitalbeteiligung geworden.“

Im Frühjahr hatte Hochtief angekündigt, den Anteil an Holzmann von knapp 25 auf 35 Prozent aufstocken zu wollen. Zuletzt hatten beide Firmen aber eingeräumt, daß aus den geplanten Kooperationen auf Auslandsmärkten kaum etwas geworden sei. So scheiterte eine beabsichtigte Verschmelzung auf dem amerikanischen Markt. Holzmann war in den vergangenen drei Jahren tief in die roten Zahlen gerutscht und hatte Millionenverluste ausgewiesen.

Die Hochzeitspläne hatten sich über Jahre hingezogen. Hochtief hatte 1994 als Nummer zwei im deutschen Baumarkt angekündigt, mehr Einfluß bei Branchenführer Holzmann zu gewinnen. Das Holzmann-Management wehrte sich, konnte aber nicht verhindern, daß Hochtief von der Commerzbank weitere Holzmann-Anteile abkaufte, so daß der Essener Konzern mit 24,9 Prozent knapp unter der Grenze lag, bei der die Fusionskontrolle greift.

Im März 1997 kündigten Hochtief und der andere Großaktionär Deutsche Bank an, ihre Anteile an Holzmann zu poolen, was ihnen die Kontrolle des Frankfurter Konzerns gebracht hätte. Die Bedenken des Bundeskartellamts und der EU-Kommission verhinderten das jedoch.

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