„You must have big balls“

■ Eishockey-Trainer Bob Burns setzt auf Dreiecke auf dem Feld

Bob Burns ist ein Mann klarer Worte. Wenn der Trainer der Hamburg Crocodiles zu reden beginnt, sagt er das, was er denkt. So war er in der letzten Saison mit dem Kader seiner Eishockey-Mannschaft, mit der er immerhin in die Bundesliga aufgestiegen ist, gar nicht zufrieden. Zu viele Querulanten waren im Team. Aber er hat aufgeräumt und die Spieler verpflichtet, die er brauchte: „Die Stinkstiefel sind weg, und die Mannschaft hat jetzt Charakter.“

Das Ziel für die kommende Erstligasaison, die am 11. September beginnt, ist von der Vereinsseite klar gesteckt: In die Playoffs soll man kommen, also unter die ersten Acht. „Ich will aber ins Halbfinale“, stellt der kanadische Coach klar, „oder besser.“ Dafür gibt er auch eine neue Taktik aus: „Ich will klassisch kanadisches Eishockey sehen.“ Das heißt: mit viel „Körper-Contact“.

Dafür hat Burns bei der Zusammenstellung des neuen Kaders vom Macher der Crocodiles, dem Bauunternehmer Klaus-Peter Jebens, die freie Auswahl bekommen. „Das ist jetzt mein Team“, stellt er klar, „dafür bin ich verantwortlich.“ Was bei den Neuzugängen wichtig war, ist ebenfalls klar: „Bei Körperkontakt dürfen meine Spieler keine Angst haben vor dicken Eiern oder blauen Flecken. Ich sage ihnen immer: You must have big balls.“

Burns will mit seiner neuen Art, Eishockey zu spielen, mehr Zuschauer als bislang zu den Croco-diles locken. „Die Leute wollen schnelles, aggressives Hockey sehen“, stellt er die Vorzüge seiner Sportart heraus. Das heißt bei ihm, den Gegner ständig unter Druck zu setzen und in Dreiecken zu denken.

„Die Offense und die Defense müssen auf dem Feld immer ein Dreieck bilden“, doziert er über korrektes Angriffs- und Verteidigungsverhalten, „und wir müssen dafür sorgen, daß die Mittelbahn uns gehört.“ Denn so einfach sei Eishockey. Bleibt dem Trainer-Vulkan nur zu wünschen, daß sein Team ihn versteht und er seine Ziele auf diesem Weg erreicht. Sonst bleiben ihm am Ende der Saison nur der Rücktritt und die Worte: „Danke, Cheers.“ E. Spohd