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„Stoppt die moderne Sklaverei“

■ Nächtlich maritime Diashow outet Containerschiff „Lisboa“ der Hanseatischen Reederei OPDR als Billigflagger

Outing einmal anders: Im Rahmen der Info-Kampagne gegen die Arbeitsbedingungen auf Billigflaggenschiffen rückten am Dienstag abend Crew-Mitglieder des ITF-Kampagnenschiffes „Global Mariner“ und Hafenarbeiter mit einer Barkasse dem Billigflaggen-Containerschiff „Lisboa“ zu Leibe. Obwohl als Heimathafen der „Lisboa“ das Wort „Hamburg“ am Heck prangt, fährt das Schiff der Hanseatischen Reederei OPDR unter der Flagge Antiguas. Da die Reederei keinerlei Tarifbedingungen einhält, wird sie unter Seeleuten und Hafenarbeitern auch „OPDR – Ohne Proviant Durch Rußland“ genannt. Mit Greenpeace-Equipment projizierten die Akteure der „Lisboa“ ein Selbstbekenntnis auf die Bugwand: „Ich bin ein Billigflaggenschiff“. Dann folgte die Aufklärung: „Ich gehöre der OPDR, diese Reederei hält nichts von Tarifverträgen.“ In weiteren Diasprüchen forderte die Internationale Transportarbeiter Föderation (ITF): „Stoppt die moderne Sklaverei.“ Und: „ITF-Heuern für alle Seeleute auf allen Billigflaggenschiffen.“ Noch bevor die Wasserschutzpolizei heranschipperte, kreuzten die Aktivisten und ihr Kommandoschiff – im Dunkel der Nacht unerkannt – bereits wieder in den tiefen Gewässern der Elbe.

Text: kva/Foto: Margret Termathe

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