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Grüne mit Kondom

In der heißen Phase des Wahlkampfes werben die Grünen mit Kondom. „Was anderes kommt gar nicht in die Tüte – Bündnis 90/Die Grünen“, steht auf dem Mini-Karton. Doch auch die Argumente sollen nicht zu kurz kommen. Schließlich wollen die Grünen „Helmut Kohl in Pension schicken“ und gemeinsam mit der SPD in Bonn regieren. Mit seiner Äußerung, er könne sich duchaus auch eine Große Koalition in Bonn vorstellen, hätte Bürgermeister Henning Scherf (SPD) die „Hürde“ für Rot-Grün allerdings hochgelegt, kritisierte Vorstandssprecher Hucky Heck gestern. „Das Verfallsdatum für politische Indentität wird immer kürzer.“ Die SPD mit ihrem „konturlosen Programm“ bräuchte dringend einen Partner mit klaren Aussagen. „Das sind eindeutig wir.“

„Grün ist nicht alles, aber ohne Grün ist alles nichts“, steht auch unter dem Konterfei von Spitzenkandidatin Marieluise Beck. Natürlich seien Parteien nicht lebenswichtig, aber in ökologischen Fragen wären die Grünen unverzichtbar. Nur über die ökologische Steuerreform könne man arbeitspolitisch „die Tür aufmachen“ für „ein modernes Zeitalter“. Becks Vorbild ist Dänemark. Dort sei die Arbeitslosigkeit innerhalb von fünf Jahren durch die ökologische Steuerreform halbiert worden. Bei der Frage nach der Senkung von Lohnnebenkosten stellten sich die Grünen, im Gegensatz zu anderen Parteien, die Frage der Finanzierung.

Apropos Finanzen: 80.000 Mark sind derzeit in der Wahlkampf-Kasse der Bremer Grünen. Ob das reicht, sei dahingestellt. Für den Bundestag müssen die Bremer Grünen überproportional viele Stimmen sammeln, weil u.a. erst die Grünen aus anderen Bundesländern berücksichtigt werden. Aber wie heißt es auch in der Gebrauchsanweisung für das Werbe-Kondom: „100 Prozent Sicherheit“ könne nicht garantiert werden. kes

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