■ Mit dem Handel nach Rußland auf du und du: Sagenhaftes Wachstum
Wiesbaden (AFP) – Die deutschen Exporte nach Rußland sind in der ersten Jahreshälfte um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Das teilte gestern das Statistischen Bundesamtes mit. Doch dieser neuerliche Anstieg nach einem Zuwachs von bereits 60 Prozent zwischen 1995 und 1997 wird deutlich unter der aktuellen Krise leiden.
Gemessen an den Ausfuhren war Rußland 1997 bereits Nummer 14 in der Rangliste der deutschen Exportpartner und lag etwa vor EU-Partnerländern wie Schweden, Dänemark, Portugal und Irland. Im Jahr 1996 machten Einfuhren aus Deutschland 11,8 Prozent der gesamten russischen Importe aus.
Wegen der gestiegenen Exporte kam die seit vier Jahren negative deutsch-russische Handelsbilanz in der ersten Jahreshälfte ins Plus; der Wert der Exporte überstieg den der Importe um 1,6 Milliarden Mark. Nach der amtlichen Statistik exportierten deutsche Firmen 1997 Waren im Wert von rund 16,4 Milliarden Mark nach Rußland; die Ausfuhren nach Rußland erreichten knapp zwei Prozent aller deutschen Exporte.
Auch in der Art der exportierten Güter spielt Rußland keine Sonderrolle – es dominierten im wesentlichen dieselben Produkte wie im übrigen Außenhandel: Die Ausfuhren von Maschinen erreichten einen Wert von 3,1 Milliarden Mark, Kraftwagen und sonstige Fahrzeuge zwei Milliarden Mark und chemische Erzeugnisse 1,6 Milliarden Mark. Mit 2,8 Milliarden Mark zählten allerdings auch Lebensmittel im deutsch-russischen Außenhandel zu den Exportschlagern, die „sonst nicht zu den klassischen deutschen Ausfuhrprodukten“ gehören, wie die Statistiker betonen.
Deutsche Firmen importierten im vergangenen Jahr vor allem Erdöl und Erdgas aus Rußland; die entsprechenden Einfuhren machten nach Angaben der Statistiker 1997 fast zwei Drittel der um 11 Prozent gestiegenen Importe aus Rußland aus, mit einem Wert von 17 Milliarden Mark aus.
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