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In die Ecke gedrängt

■ Der Kampf der „Schwarzen Panther“ als Dokumentation im B-Movie

„Drängst du einen Panther in eine Ecke, so daß er nicht mehr raus kann, dann geht er auf dich los und tötet dich“, beschreibt P. Newton den Namen seiner gerade mit Bobby Seale gegründeten Partei – der Black Panther Party for Self-Defense. Das Bild des in die Ecke gedrängten schwarzen Panthers repräsentiert in ihren Augen am besten die Situation der schwarzen Bevölkerung der USA Mitte der 60er Jahre. Die Gründung der Partei ist vor allem ein Appell an alle Schwarzen, sich gegen Repression, Rassismus und Polizeibrutalität zu verteidigen. Newton und Seale fordern, wer will dagegen was sagen, Selbstbestimmung und die gleichwertige Behandlung als Bürger der Vereinigten Staaten.

In seiner 115minütigen Dokumentation Die schwarzen Panther porträtiert Lee Lew-Lee die im Zuge der US-Bürgerrechtsbewegung Mitte der Sechziger aus der Black Power-Bewegung hervorgegangene Organisation. Lew-Lee, Ende der Sechziger selbst bei den Schwarzen Panthern, mußte wie viele andere Mitglieder für Jahre im Untergrund leben. Der Film dokumentiert die Entwicklungsgeschichte der sich bald auf dem gesamten US-Gebiet ausbreitenden Bewegung bis hin zu ihrem Zerfall, der Anfang der Siebziger mit der Abspaltung der militanten Black Liberation Army seinen Anfang nahm.

Wichtige Etappen sind die tödlichen Attentate auf Malcolm X und Martin Luther King. In Gesprächen mit ehemaligen Mitgliedern – etwa Bobby Seale oder Kathleen Cleaver, EX-FBI-Agenten oder dem damaligen Justizminister R.Clark – enthüllt Regisseur Lew-Lee auch die dubiosen Machenschaften der US-Regierung unter Präsident Johnson im Kampf gegen die Black Panther. Äußerst sehenswert.

Isabel Gentsch

morgen und die drei folgenden Donnerstage, jeweils 20.30 Uhr, B-Movie

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