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Angolas Unita gespalten

■ Führende Mitglieder der angolanischen Rebellenbewegung setzen Jonas Savimbi ab

Luanda (AFP/taz) – Wenige Tage nach ihrem Rauswurf aus Regierung und Parlament hat sich die angolanische Rebellenbewegung Unita gespalten. Fünf Mitglieder der Unita-Führung erklärten am Mittwoch abend ihren Führer Jonas Savimbi für abgesetzt und verkündeten die Bildung einer „provisorischen Führung“.

Die Unita werde ab jetzt „definitiv dem Krieg abschwören“, hieß es in der Erklärung der Abspalter, und demnächst einen Kongreß abhalten. Unterzeichnet wurde die Erklärung unter anderem von Eugenio Manuvakola, der 1994 als Unita-Generalsekretär das Friedensabkommen unterzeichnet hatte und später seinen Posten verlor, sowie vier der gerade aus der Regierung geworfenen Minister und Vizeminister der Unita.

Die Unita-Zentrale in Angolas Hauptstadt Luanda wurde gestern von der Polizei besetzt, die Savimbi-Bilder wurden von den Wänden gerissen. Horacio Junjuvili, Unita- Vertreter in der Regierungskommission zur Überwachung des Friedensprozesses, nannte die Spaltung seiner Bewegung eine „Liquidierungskampagne“.

Die staatliche Presse berichtete hingegen anerkennend von der „neuen Unita-Führung“ und nannte Savimbi einen „internationalen Terroristen“. Die Regierungspartei MPLA erklärte, sie erkenne Savimbi nicht mehr als Unita-Chef an. Beobachter schätzen, daß die Regierung demnächst die am Montag wegen Nichteinhaltung des Friedensprozesses verkündete Suspendierung der Minister und Abgeordneten der Unita aufhebt, falls sie die neue Führung ebenfalls anerkennen, und danach mit der „friedlichen Unita“ zusammenarbeitet. Jonas Savimbi bliebe dann als isolierter Kriegsgegner.

Savimbi, der sich in der zentralangolanischen Stadt Bailundo aufhält, reagierte zunächst nicht. Er hatte in den letzten Monaten den Friedensprozeß in Angola immer wieder torpediert und seine Bewegung damit ins innen- und außenpolitische Abseits gestellt. D.J.

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