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Polizeiführer abgesetzt

■ Kein Zusammenhang mit Castor-Einsatz

Ein Abteilungsführer von fünf Einsatzhundertschaften, der auch für den umstrittenen Castor-Einsatz der Berliner Polizisten in Ahaus verantwortlich war, ist am 1. September abgesetzt worden. Die Polizeipressestelle bestätigte gestern, daß der Abteilungsführer Siegmar Frugis versetzt wurde, bestritt aber einen Zusammenhang mit dem Castor-Einsatz. Es handle sich um „eine interne Personalangelegenheit“. Auch die Sprecherin der Senatsinnenverwaltung versicherte, die Versetzung hänge nicht mit dem Castor-Einsatz zusammen. Der Einsatz war u.a. von nordrhein-westfälischen Polizeibeamten als „konzeptlos“ und „unbesonnen“ kritisiert worden.

Nach Informationen der taz wird Frugis mangelde Führungsqualität angelastet. Außerdem seien ihm beim Castor-Einsatz in Ahaus ungeschickte Äußerungen gegenüber der Presse angekreidet worden. Bei seinen 650 Untergebenen war Frugis allerdings beliebt, er galt als „Motivationstalent“. Auch die fünf Leiter der 21. bis 25. Hundertschaft hatten offenbar keine Probleme mit seinem Führungsstil. Frugis, der früher SEK-Leiter war, war auch für den umstrittenen Einsatz gegen eine Demonstration am 3. Mai 1998 in Kreuzberg verantwortlich. Die Demonstration, die sich gegen die „rassistische Innenpolitik“ von Innenminister Kanther richtete, wurde von einem starken Polizeiaufgebot im Spalier begleitet, was spürbar zur Eskalation beitrug. Die Polizei ging nach der Auflösung der Demo wahllos gegen Demonstranten vor. Frugis ist nun als Leiter des Lagedienstes der Direktion I tätig. Dorothee Winden

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