Juche Korea!

■ Nord-Korea: Die Rakete Richtung Japan war in Wirklichkeit ein Satellit Richtung Weltall

Tokio (dpa) – Nord-Korea hat nach eigenen Angaben am vergangenen Montag keine Mittelstreckenrakete abgefeuert, sondern einen Satelliten ins All befördert. Er sei mit einer „mehrstufigen Rakete“ in eine Erdumlaufbahn gebracht worden, berichtete die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA gestern. Der Satellit übertrage gerade die Melodie der „unsterblichen Revolutionshymne“ für den verstorbenen Führer Kim Il Sung und seinen Sohn Kim Jong Il sowie „Juche Korea“ als Morsezeichen.

Zugleich wurden Japan und die USA wegen ihrer Angaben kritisiert, Nord-Korea habe eine ballistische Rakete über Japan hinweg in den Pazifik gefeuert. Tokio hat Nord-Korea mit einem militärischen Gegenschlag im Falle eines Raketenangriffs gedroht. Ministerpräsident Keizo Obuchi und Verteidigungsminister Fukushiro Nugaka wiesen gestern darauf hin, daß Japan bei einem Raketenangriff das Recht zu einem Gegenschlag gegen die jeweilige Raketenbasis habe, wenn es keine andere Möglichkeit zur Notwehr gebe.

Auch der Vizeabteilungsleiter im US-Verteidigungsministerium, Kurt Campbell, warnte Nord-Korea gestern in Tokio im Fall eines Angriffs vor „ernsten Konsequenzen“. Er bekräftigte Beobachtungen, Nord-Korea könne im Zusammenhang mit der Wahl des designierten Staatsführers Kim Jong Il zum Präsidenten eine zweite Rakete zünden.