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Jodtabletten und Gasmasken

■ Protest gegen „Verharmlosung von Reaktorunfällen“

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat am Samstag gegen die „Verharmlosung von Reaktorunfällen“ protestiert. In sechs deutschen Städten, in deren Nähe Atomkraftwerke liegen, informierten die Umweltschützer die Bevölkerung über die „Sinnlosigkeit eines Schutzes vor Reaktorunfällen“ und verteilten Jodtabletten und Gasmasken. In Hamburg richteten sie eine „Informationsstelle des AKW-Betreibers“ ein.

Anlaß für die Aktion sind „irreführende Störfall-Broschüren“, die seit einigen Monaten an alle Haushalte in der Umgebung deutscher Atomkraftwerke verschickt werden, sagte Greenpeace-Sprecher Ingo Bokermann. Die Kraftwerksbetreiber seien durch EU-Recht verpflichtet, die in zehn Kilometer um ein AKW lebende Bevölkerung auf Katastrophenmaßnahmen und eventuell notwendige Evakuierungen nach einem Störfall hinzuweisen.

„Diese sogenannten Katastrophen-Empfehlungen belegen, daß auch die Atomindustrie mit einem Reaktor-Gau rechnet“, so Bokermann. Die Atommanager wüßten genau, daß es keine sicheren Atomkraftwerke gibt. Ebensowenig gebe es sichere Schutzmaßnahmen, die nach einem Unfall ausreichend wirksam wären. „Der einzig wirkliche Katastrophenschutz ist das Abschalten der Atomreaktoren“, so Greenpeace. dpa

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