Helgoland bröckelt

■ Eine Stiftung soll den roten Fels retten

Sorge um die „Lange Anne“: Helgolands Wahrzeichen, ein 47 Meter hoher Fels, bröckelt. Hunderte von Jahren hat er bereits den Stürmen und Wellen der Nordsee getrotzt. Seit einigen Jahren jedoch lösen sich immer wieder große Gesteinsbrocken aus dem Felsen, allein in diesem Frühjahr stürzten 1.000 Kubikmeter Stein ins Meer. Bereits 1979 hatten Sturmfluten dem Felsen so zugesetzt, daß er ins Meer zu kippen drohte. Er war damals mit einem neuen Fundament und einer Stahlbetonplatte für rund eine Millionen Mark wieder standfest gemacht worden. Eine Sanierung des Felsens würde jetzt aber bereits fünf Millionen Mark kosten - zu teuer sowohl für die Gemeinde als auch das Land-Schleswig-Holstein. Auf Helgoland ist deshalb am Montag eine Stiftung gegründet worden, die die Lange Anne retten soll. Initiatoren sind der Hamburger Bauunternehmer Arne Weber und der Kieler SPD-Abgeordnete Michael Bürsch. Neben der Gemeinde und dem Land beteiligen sich der Energiekonzern Schleswag, die TU Harburg, der Landrat des Kreises Pinneberg und einige Prominenz an der Stiftung, u.a. Verteidigungsminister Volker Rühe und der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt. Die Helgoländer selber sehen dem Verfall ihres Wahrzeichens dagegen eher gelassen entgegen. „Wir müssen damit leben“, sagte Inselbürgermeister Franz Josef Baumann schon vor einigen Monaten, als wieder einmal ein Stück aus der Langen Anne in den Fluten verschwunden war. dpa