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Unterm Strich

Schubladen auf und nach den deutsch-französischen Übersetzungsprojekten gegriffen, Leute! Die schwäbische DVA-Stiftung (benannt nach der Deutschen Verlags-Anstalt) schreibt zum siebten Mal einen Übersetzerpreis zur Förderung der deutsch-französischen Beziehungen aus. Der zu übersetzende Text soll aus den Bereichen Geistes- und Sozialwissenschaft kommen und sich mit „wichtigen geistigen Bewegungen im eigenen Land oder mit einem für den deutsch-französischen Dialog bedeutenden Thema beschäftigen“. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Mark dotiert, und bewerben dürfen sich „jüngere“ deutsche und französische Übersetzer bis 5. Dezember. Unterlagen gibt es bei der DVA-Stiftung, Neckarstraße 121, in 70190 Stuttgart.

Kaum haben sich die gröbsten HipHop- Battles zwischen Ost- und Westküste, nicht zuletzt durch das gewaltsame Ableben einiger Protagonisten, vom Gangster-Look wegbewegt, da köchelt das Ganze in einer Seifenopernvariante zwischen Frankfurt und Köln empor. Rapper Moses Pelham, der Viva-Moderator Stefan Raab einmal ein blaues Auge geschlagen hat, nachdem er sich von diesem gereizt fühlte (und dafür 40.000 Mark blechen mußte), spielt erneut mit dem Feuer. Zwei verbalinjurierende Sätze an die Adresse von Raab aus einem Interview mit Sat.1 haben genügt, um Wigald Boning und andere Spaßtyrannen ganz ernst werden zu lassen und in einem offenen Brief Pelham anzuprangern. War aber alles nur Spaß! Erklärte Moses gestern in einem Fax. Bei den besagten zwei Sätzen wurde „unterdrückt“, „daß durch den Zusammenschnitt und die Aufbereitung meiner Äußerung der scherzhafte Charakter derselben verloren gegangen ist“. Fragt sich bloß, was wäre, wenn auch Raabs Reizversuche immer schon bloß Spaß gewesen wären. Dann löste sich auch dieser Streit der Giganten in Aprilscherzfrische auf.

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