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Bahn fahren mit Wind

■ Nord-Grüne setzen auf Wasserstoff und Brennstoffzellen für die Eisenbahn

Bahnelektrifizierung ohne Oberleitung – dieser Vision wollen die Grünen in Schleswig-Holstein zum Durchbruch verhelfen. Als erste denkbare Strecke brachten die Landtagsabgeordneten Karl-Martin Hentschel und Detlef Matthiessen gestern die Verbindung Kiel - Lübeck ins Gespräch.

Das Konzept läuft darauf hinaus, Windenergie in Wasserstoff zu speichern und in Brennstoffzellen elektrischen Strom für den Bahnantrieb zu erzeugen. Die Grünen stützen sich dabei auf eine Studie des Verkehrsexperten Holger Busche vom Pro-Bahn-Landesverband: Danach würde auf der Strecke der wasserstoffelektrische Betrieb im gesamtwirtschaftlichen Vergleich deutlich billiger sein als Bau und Betrieb mit Fahrdraht.

Die Studie wollen die Grünen in den Verkehrsausschuß und in das Verkehrsministerium einbringen. Die benötigten Triebwagen gibt es zwar noch nicht, doch da sich die Planungen für die Elektrifizierung der Strecke nach Hentschels Prognose noch zehn Jahre hinziehen könnten, bliebe genügend Zeit für den erhofften Einstieg in eine Energietechnik der Zukunft.

Hentschel hält auch Kombiloks für vorstellbar, die sowohl mit Oberleitung als auch mit Brennstoffzellen an Bord fahren können. „Die Technologie ist mittlerweile reif“, resümierte Hentschel nach mehreren Gesprächen mit Vertretern aus Wirtschaft, Technik und Politik.

Die Nord-Grünen sehen ihr Vorhaben als Beispiel dafür, daß eine ökologische Steuerreform sehr schnelle Technologieschübe auslösen kann. Sie fordern die von ihnen mitgetragene Landesregierung auch auf, zu prüfen, ob Projekte unterstützt werden können, in denen die Wasserstofftechnologie mit der Windkraft verknüpft wird. dpa

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