Die Vorschau
: Wo die Mark bleibt

■ Das Festival „Input“ zeigt ab heute gefördertes Tanz- und Sprechtheater

Der Kulturkonsum in Bremen wächst sich langsam zu einer Vollzeitbeschäftigung aus. Nach ungezählten Ausstel-lungseröffnungen, Theaterspielzeitauftakten, Musikfest- und anderen Konzerten drängelt sich jetzt auch das freie Theater mit gleich zwei Festivals in den Veranstaltungskalender. Bevor das Junge Theater Ende Oktober eigene und Fremdproduktionen zeigt und zu einem Workshop über freies Theater lädt, macht heute, 25. September, das Kontorhaus mit Unterstützung der Kulturbehörde mit dem Festival „Input“ im Concordia den Anfang.

„Wir stellen die geförderten Bremer Produktionen vor und zeigen außerdem Theaterformen, die es in dieser Stadt nicht gibt“, definiert Kontorhaus-Sprecher Stefan Pleyn das Konzept. Mit „gefördert“ sind die Produktionen gemeint, die in den vergangenen beiden Jahren aus dem kleiner gewordenen Projektmitteletat des Theaterreferats in der Kulturbehörde unterstützt worden sind. So bietet „Input“ von heute bis zum 24. Oktober die Möglichkeit zu überprüfen, wo Fördergelder angekommen sind. Dies gilt natürlich auch für Theaterleute, deren Anträge abgelehnt wurden. Pleyn und Co. wollen freies Schauspiel und Tanztheater in Bremen eben nicht nur präsentieren, sondern damit zugleich auch das Förderverfahren zur Diskussion stellen. Die aus anderen Städten zwischen Marburg und Moskau eingeladenen SolistInnen und Ensembles sollen in Bremen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, wie man mit der Raumbühne des Concordia auch umgehen kann.

Die Tanz- und Theatertage „Input 98“ werden heute um 20.30 Uhr durch die Wiederaufnahme des „König Ubu“ in der Fassung des Theaters Satyricon eröffnet. Am Samstag und Sonntag zur gleichen Uhrzeit zeigt das Moskauer Modell-Theater seine Produktion „Mondwölfe“. Es folgt die Marburger Theaterwerkstatt mit „Schwanzparade“, einem nach Pleyn ästhetisch ungewöhnlichen Schauspiel über das Warschauer Ghetto (29. und 30. September, 20.30 Uhr). Unter den insgesamt 13 Produktionen von elf Ensembles sind zwei Stücke als Uraufführungen zu sehen. ck