: Betr.: Bundestagswahl 1998
Für ihren Mehrwertsteuer-Patzer mußte Claudia Nolte (CDU) mit dem Verlust ihres Direktmandats in Suhl teuer bezahlen. Die politische Aufsteigerin des Jahres 1994 befindet sich auf dem Weg in den politischen Keller. Das „Ziehkind“ des bisherigen Bundeskanzlers Helmut Kohl ist eine der großen Verliererinnen des Wahlabends. Zuvor hatte sie schon ihr Amt als Ministerin für Frauen, Jugend, Familie und Senioren verloren. dpa
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Die ehemalige Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld war nach dem Übertritt von den Grünen zur CDU im Wahlkreis Weimar-Apolda-Sömmerda nicht von allen mit offenen Armen begrüßt worden. Bei vielen überwog Skepsis gegenüber der ortsfremden Kandidatin. Viele hatten Bedenken, daß Lengsfeld mit ihrem strikten Anti- PDS-Kurs und Umweltthemen an den Sorgen der Menschen vorbeireden würde. Um so mehr legte sie sich im Wahlkampf für ihre neue Partei ins Zeug. Dennoch verlor sie mit 29,9 Prozent der Erststimmen die Mehrheit im Wahlkreis an ihren SPD-Konkurrenten Edelbert Richter, der 35,9 Prozent erzielte. Dabei war die Ausgangsbasis für Lengsfeld äußerst günstig: 1994 erhielt ihr CDU-Vorgänger 46 Prozent der Stimmen. dpa
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