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■ Berliner TelegrammWahlkampf zahlte sich für Rechte nicht aus

Der massive Wahlkampf in der Hauptstadt hat sich nicht gelohnt: Keine der rechten Parteien hat in Berlin auch nur annähernd die Fünfprozenthürde erreicht. Die „Republikaner“, die im Vorfeld vor allem auf Jungwählerwerbung und Abgrenzung von DVU und NPD gesetzt hatten, bekamen gerade einmal 2,3 Prozent der Stimmen. Auch der frischgekürte 23jährige Berliner DVU-Chef, Olaf Hermann, muß die Erwartungen der Münchner Parteizentrale enttäuscht haben: Die DVU erhielt 2,3 Prozent. Trotz ihres aggressiven Wahlkampfs weit abgeschlagen landete die NPD mit 0,4 Prozent. Deutliche Unterschiede zeigen sich allerdings bei der Wahl von Rechtsparteien zwischen Ost- und Westberlin. Im Osten erhielten die drei Parteien insgesamt immerhin 6,6 Prozent, im Westtteil 4,1 Prozent. Landesweit schafften sie mit 5,1 Prozent zusammengenommen knapp die Fünfprozenthürde. Erwartungsgemäß wurden die „Republikaner“ dabei vor allem im Westteil gewählt, DVU und NPD im Ostteil. Auf der Bezirksebene zeigt sich, daß die Rechtsaußen-Parteien im Westteil gemeinsam ihre besten Ergebnisse in Wedding (6,8 Prozent) und Neukölln (5,6 Prozent) erzielten. In allen anderen Westbezirken landeten sie unter fünf Prozent. Im Ostteil hingegen kamen sie außer in Prenzlauer Berg und Mitte überall insgesamt auf mehr als fünf Prozent. Hochburgen sind erwartungsgemäß Hohenschönhausen, Hellersdorf und Marzahn mit 7,5 bis 7,7 Prozent. In Hellersdorf und Marzahn, wo der NPD-Landesvorsitzende Andreas Storr antrat, kam die Partei auf 1,3 und 1,4 Prozent, in allen anderen Bezirken blieb sie unter einem Prozent. Die DVU erzielte in Hellersdorf, Hohenschönhausen und Marzahn mit jeweils knapp über drei Prozent ihre besten Ergebnisse. Außer Erstwählern konnten die rechten Parteien offenbar auch Wähler etablierter Parteien für sich gewinnen: Laut einer Infas-Analyse verlor die CDU vor allem im Ostteil 14.000 Wähler an die DVU. Aber auch die SPD mußte demnach 0,4 Prozent ihrer Stimmen an die Reps abgeben. taz

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