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Gegen rechte Demo

■ Amok, PDS und Jusos mobilisieren erst zum Antifa-Protest, dann zur Jubelparade

Das Antimilitärische Ober-Jubel-Komitee (Amok), die PDS und die Jusos wollen am 3. Oktober – dem Tag der Einheit – gegen die Demonstration der „Interessengemeinschaft für die Wiedervereinigung Gesamtdeutschlands“ (IWG) protestieren.

Die bislang unbekannte IWG, offenbar ein Bündnis rechter Gruppen und Vertriebenenorganisationen, hat für Samstag um 10 Uhr unter dem Motto „Recht auf Heimat“ eine Demonstration vom Alexanderplatz zum Platz der Vereinten Nationen angemeldet (taz vom 19.9.). Die Jungen Nationaldemokraten, die Jugendorganisation der rechtsextremen NPD, in der sich zunehmend junge Neonazis sammeln, mobilisieren über ihr Infotelefon zu dieser Demonstration.

Für den linken Protest dagegen gibt es zwei Treffpunkte: TeilnehmerInnen der Gegendemo, die Freke Over von der PDS angemeldet hat, treffen sich um 10 Uhr am U-Bahnhof Samariterstraße. Amok-AktivistInnen, von denen viele aus der Friedensbewegung stammen, sammeln sich zur selben Zeit vor dem Cafe Moskau am U-Bahnhof Schillingstraße. Von dort wollen sie zum Rathaus Mitte gehen, wo die Landesdelegiertenkonferenz der Berliner Jusos tagt und zu einem „Markt der Möglichkeiten“ rund um das Rathaus geladen hat. Am U-Bahnhof Schillingstraße zieht auch die IWG-Demonstration vorbei. „Die Rechten sollen nicht, wie in Rostock, ganz ungestört demonstrieren können, weil die Gegendemonstranten weit entfernt sind“, so Amok-Aktivistin Jutta Kausch.

Im Anschluß zum Antifa-Protest lädt Amok zur antimilitärischen Jubelparade. Wie bereits in den vergangenen zwei Jahren wollen die Amok-AktivistInnen das Militär schlicht auslachen. In diesem Jahr ist eine „Armendemo gegen das Militär“ geplant. „Wir werden zerlumpt und runtergekommen durch Berlin ziehen, um auf den Zusammenhang zwischen Sozialabbau und Militärausgaben aufmerksam zu machen“, so Laura von Wimmersperg von Amok. Treffpunkt ist, „weil alles zu spät ist“, um fünf nach zwölf an der Topographie des Terrors in der Kreuzberger Wilhelmstraße. Eigentlich wollte Amok dort losziehen, wo sich nun die IWG trifft: am Alexanderplatz. Die Abschlußkundgebung wird am Engelbecken stattfinden. Sabine am Orde

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