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Knast-Connection sitzt

■ Nur ein Beamter kam aus der U-Haft frei

Hannover. Das Amtsgericht Hannover hat einen der Polizeibeamten, die als mutmaßliche Mitglieder der „Knast-Connection“ von Hannover festgenommen waren, aus der Untersuchungshaft entlassen. Die Haftbefehle gegen vier Justizvollzugsbeamte und einen anderen Polizisten wurden dagegen bestätigt. Die sechs Männer waren bei einer Großrazzia am vergangenen Mittwoch im Umland von Hannover verhaftet worden. Dabei durchsuchten rund 700 Beamten das Haus 6 auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Hannover, drei Bordelle in Schwanewede, Soltau und Baden-Baden und mehrere Privatwohnungen in der Region Hannover.

Die Beamten im Alter zwischen 35 und 52 Jahren sollen – teilweise gemeinsam mit ihren Ehefrauen – für drei in der JVA einsitzende Häftlinge drei Bordelle betrieben, dafür Frauen aus Osteuropa illegal nach Deutschland geholt und Drogen in die JVA geschmuggelt haben. Drahtzieher soll ein inhaftierter 38jähriger Türke sein.

Der Haftbefehl sei aus Gründen der Verhältnismäßigkeit aufgehoben worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Für den Haftrichter sei nicht eindeutig geklärt, daß dem 52 Jahre alten Polizisten im Falle seiner Verurteilung auch eine Haftstrafe drohe. Bei dem aus der Haft Entlassenen handelt es sich um einen Beamten aus dem Landeskriminalamt in Hannover.

Die Justizbeamten waren allesamt im Haus 6 der JVA in Hannover beschäftigt, in dem auch der 38jährige Türke seine mehrjährige Haftstrafe wegen Vergewaltigung absitzt. dpa

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