■ Imax-Kino: Im Rausch der bewegten Bilder
Am Potsdamer Platz kann man richtig abtauchen. Das Imax- Kino (sprich: Ei-Mäcks) versenkt den Zuschauer in ein wahres Meer der Bilder. In zwei verschiedenen Verfahren erlebt der Besucher Filme aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Zum einen werden die bewegten Bilder auf einer Riesenleinwand von 20 mal 27 Metern gezeigt. Das andere, noch spektakulärere Verfahren projiziert die bewegten Bilder an eine kuppelförmige Leinwand von insgesamt 1.000 Quadratmeter Fläche, den sogenannten Imax-Dome. Die Kuppel wird in den Pausen zwischen den Vorstellungen vor die flache Leinwand geschwenkt, wobei 20 Tonnen bewegt werden. Wie im Planetarium sieht der Zuschauer so vor und über sich die gezeigten Bilderwelten.
Besonders gut eignen sich Dokumentarfilme über den Weltraum oder die Tiefsee. Eine Spielhandlung würde nach Meinung des Theaterleiters Florian Weyerer ohnehin nur stören. „Menschen wirken viel zu groß und verzerrt in der Kuppel“, sagt Theaterleiter Florian Weyerer. „Da sieht man jeden Pickel.“ Das Imax-Kino setzt auf das Erlebniskino. „Einige Besucher kommen schon das dritte oder vierte Mal“, lacht Florian Weyerer. „Dabei haben wir ja erst ein paar Tage geöffnet.“ Erst in einem halben Jahr kommen dann neue Streifen.
Mit dem firmeneigenen Imax- Verfahren („Image Maximum“) werden die Filme in einem besonderen Bildformat gefilmt, das dreimal so groß ist wie das normale 70-mm-Format. Die dafür notwendigen Projektoren können im Gegenzug auch nur die Imax-Filme und keine gewöhnlichen Spielfilme abspielen. Eine Vorstellung von 45 Minuten Dauer kostet 11,50 Mark (ermäßigt 9,50 Mark).
Das Kino bietet 440 Besuchern Platz und ist eines von sechs Imax-Theatern in Deutschland. In 14 Vorstellungen täglich werden abwechselnd Filme auf der flachen Leinwand und in der Kuppel gezeigt. In ein paar Jahren sollen auch 3-D-Filme in der blauen Kuppel flimmern. Rein technisch wäre dies heute schon möglich. „Wir wollen die Menschen erst einmal an die beiden anderen Verfahren gewöhnen“, sagt Theaterleiter Florian Weyerer. „Die würde wohl auch sonst kaum noch einer sehen wollen, wenn man statt dessen 3-D-Filme haben kann.“ Ocke Bandixen
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