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Einblick: Fortbildung „für das Leben mit Kindern“

Was haben Hüpfspiele mit Rechenstörungen zu tun? Ganz schön viel, meint Jochen Klein. Zwölf Jahre lang kümmerte sich der Lerntherapeut um Kinder mit Lernstörungen. Diese Probleme, hat Klein beobachtet, nehmen zu, und eine der Ursachen sei, daß Kinder zunehmend weniger spielen. Fingerspiele beispielsweise, Reimspiele oder eben Hüpfspiele: Wer nie in einem Himmel-und-Hölle-Spiel nach Zahlen vorwärts und rückwärts gehüpft ist, könnte auch deshalb Rechenprobleme haben. Denn „Rückwärtsgehen hat was mit Minusaufgaben zu tun“.

Seine langjährigen Erfahrungen mit Lerntherapie für Kinder, die Jochen Klein bei „Lesen und Schreiben e.V.“ gesammelt hat, will er jetzt weitergeben. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Margarita hat er die Fortbildungseinrichtung „Kreisel ... für das Leben mit Kindern“ gegründet – „für alle, die kindliche und familiäre Entwicklung begleiten“. Das Motto: „Die Therapie alltäglich machen.“ Denn vieles, was er als Therapeut mit den Kindern erarbeitete, sollte besser schon im Alltag passieren, sagt Klein. So könnten Kinder sich beim Singen die Silbentrennung besser vorstellen, der klassische Kaufmannsladen – drei Äpfel plus fünf Äpfel ... – führe spielerisch zum Addieren.

Rund 50 Veranstaltungen bietet die Fortbildungseinrichtung seit September an – angesprochen sind ErzieherInnen, LehrerInnen, Lerntherapeutinnen und andere, die professionell mit Kindern und Jugendlichen und deren „Lern-Leistungsproblemen“ zu tun haben.

Die können verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel auch Beziehungskonflikte oder Trennung der Eltern. Margarita Klein hat das immer wieder erlebt, wenn sie als diplomierte Pädagogin, Hebamme und Familientherapeutin Mütter, Väter, Neugeborene und deren Geschwister „bei ihren ersten Schritten in das gemeinsame Leben“ begleitet hat. Oft müßten PädagogInnen dann eben nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern erreichbar sein und Hilfe anbieten.

Da die professionellen BetreuerInnen meistens aber nur in bezug auf Kinder ausgebildet sind, gibt es bei „Kreisel“ eine einjährige, berufsbegleitende Weiterbildung, die lehren soll, auch Eltern beizustehen. Denn diese würden zwar „intuitiv meist richtig reagieren“, stellt Klein fest, doch fühlten sie sich oft unsicher dabei. Zudem stünden sie unter dem gesellschaftlichen Druck, „alles richtig machen zu müssen“. Deshalb bietet Kreisel seine Fortbildungen unter dem Leitgedanken an, sich an den Ressourcen der Kinder und Eltern zu orientieren und so Kräfte und Stärken zu unterstützen, die schon da sind.

Eva Wolfangel

Informationen über das vollständige Programm gibt's bei Kreisel, Große Bergstraße 252, 22767 Hamburg, Tel.: 38 61 23 71, Fax: 38 55 83.

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