: „Focus“ kämpft weiter für Wehrmacht
Berlin/München (taz/dpa) – Focus will sich weiterhin gegen eine Gegendarstellung des Hamburger Historikes Hannes Heer wehren, der die umstrittene Wehrmachtsausstellung konzipiert hat. Das Nachrichtenmagazin will, daß eine Entscheidung des Münchner Oberlandesgerichts (OLG), die es zu der Gegendarstellung verpflichtet, erneut vor dem Bundesverfassungsgericht verhandelt wird. Man werde voraussichtlich Beschwerde in Karlsruhe einlegen, kündigte ein Verlagssprecher an. Der Hintergrund: Eigentlich hatte Focus dem Historiker nachweisen wollen, daß er „lügt und fälscht“. Als die Ausstellung in Frankfurt/Main gezeigt wurde, hatte sich das Blatt Behauptungen rechter Kreise angeschlossen, die den Ausstellungsmachern Fälschungen unterstellten. Vor einigen Wochen hatte Heer bereits beim Bundesverfassungsgericht einen Erfolg gegen Focus errungen. Die Karlsruher Richter hatten festgestellt, die Focus- Behauptung sei „grundsätzlich gegendarstellungsfähig“. Heer bekräftigte gestern noch einmal, daß die Tatsachenbehauptung von Focus falsch sei, er habe einen Bildtext erfunden, obwohl das Dokument „ohne jeden Hinweis“ archiviert sei. Heer verwies auf das Archiv der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg, in welchem die entsprechende Bildmappe mit ausführlichen Erklärungen abgelegt sei.
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