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Kosovo-Diplomatie bleibt bisher ohne Erfolg

■ Während Holbrooke mit Milošević verhandelt, bereitet die Nato weiter einen Angriff vor

Belgrad/Moskau (dpa) – Die Bemühungen des US-amerikanischen Sondervermittlers Richard Holbrooke um eine friedliche Lösung des Kosovo-Konflikts sind bisher erfolglos geblieben. Holbrooke sagte gestern in Belgrad nach Angaben der Nachrichtenagentur Beta in einer Verhandlungspause: „Das Ganze ist unverändert, die Lage bleibt ernst.“ Der Diplomat wollte bis heute mit dem jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević in Belgrad weiterverhandeln. „Wir werden in der Hoffnung weiterarbeiten, in den nächsten zwei Tagen eine friedliche Lösung zu finden.“

Er ließ jedoch keinen Zweifel daran, daß die Nato den Aktivierungsbefehl für einen Einsatz auf dem Balkan erhalten werde, falls die Gespräche weiter keinen Fortschritt bringen. Umstrittenster Punkt war nach Angaben aus diplomatischen Kreisen die internationale Überwachung des geforderten Abzugs der jugoslawischen Armee und Sonderpolizei aus dem Kosovo.

Die Führung in Belgrad hatte am Sonntag morgen nach einem siebenstündigen Gespräch zwischen Holbrooke und Milošević eine Erklärung veröffentlicht, nach der „alle Forderungen der UN-Resolution zum Kosovo erfüllt“ seien. Dadurch seien „alle Voraussetzungen für eine politische Lösung der Krise gegeben“, hieß es weiter. Beobachter sahen in dieser Erklärung keine wesentlich neuen Elemente im Vergleich zu früheren Mitteilungen.

Die Nato wird will heute in Brüssel erneut über einen Einsatzbefehl der Allianz in der südserbischen Krisenprovinz beraten. Es war jedoch zunächst unklar, ob bereits im Laufe des heutigen Tages der Einsatzbefehl für den Kosovo gegeben wird. Voraussetzung dafür ist der Konsens der 16 Bündnispartner. Mit dem Aktivierungsbefehl werden die von den Mitgliedsstaaten bereitgestellten Einheiten dem Nato-Oberbefehlshaber unterstellt. Dieser kann dann in enger Abstimmung mit dem Nato-Generalsekretär über den genauen Zeitpunkt des Losschlagens gegen serbische Militärziele selbst entscheiden.

Rußland lehnt ein militärisches Eingreifen im Kosovo strikt ab und hat für den Fall eines Nato-Angriffes die Wiederaufnahme militärischer Beziehungen zu Jugoslawien angekündigt. Ein hoher Beamter des russischen Verteidigungsministeriums sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur Itar-Tass, Rußland habe das Recht, wieder „eine vollständige militärische Kooperation“ mit Belgrad aufzubauen.

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