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Der Transrapid ist klinisch tot

Bonn (AP/taz) – Die künftige rot-grüne Koalition will sich an dem Bau der Magnetschwebebahn Transrapid nur im bisherigen Kostenrahmen beteiligen. Es dürften keine zusätzlichen Belastungen auf den Bund zukommen, erklärten der designierte Verkehrsminister Franz Müntefering und die nordrhein- westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn am Samstag in Bonn als Ergebnis der Koalitionsverhandlungen. Damit ist der Transrapid von Hamburg nach Berlin klinisch tot.

Die Magnetbahn-Planungsgesellschaft hatte nach taz-Berichten einräumen müssen, daß der Bau der Bahn möglicherweise bis zu 2,8 Milliarden Mark teurer wird als bislang angenommen. Das Eisenbahn-Bundesamt habe die Fahrwegkosten in einer Analyse Anfang Oktober auf 7,7 bis 8,9 Milliarden Mark geschätzt. Bislang waren in einem Eckpunktepapier mit der alten Regierung 6,1 Milliarden Mark veranschlagt.

Müntefering sagte, wenn die Bahn bei Betrieb und Folgekosten teurer werde als bisher angenommen, „wird nicht der Bund diese Kosten übernehmen“. Es werde dann die Frage aufkommen, ob die beteiligten Unternehmen ihre Bereitschaft erklären, diese Kosten zu tragen. Das ist allerdings sehr unwahrscheinlich. „Wenn nicht, suchen wir die Möglichkeit zu einer anderen Referenzstrecke.“ Höhn meinte, „nach allem, was man bisher hört“, würde es unter den derzeitigen Kostenvorgaben sehr schwer, „die Strecke in der bisherigen Form zu bauen“.

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