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600 Tote bei Inferno in Nigeria

■ Ölpipline explodiert. Verdacht auf Sabotage

Lagos (dpa) – Die wahrscheinlich verheerendste Explosion in der Geschichte der Erdölindustrie hat in Nigeria bis zu 600 Menschen in einen qualvollen Feuertod gerissen. Ein Ölsee aus einer leckgeschlagenen Pipeline aus dem Süden in den Norden Nigerias war am Samstag abend vermutlich durch einen Funken in Brand geraten, während Hunderte von Menschen sich darin aufhielten, um das Öl aufzusammeln. Die meisten der bis zur Unkenntlichkeit entstellten Opfer seien Kinder, Frauen und Jugendliche gewesen, berichteten Augenzeugen gestern. Die Militärbehörden ordneten die Aushebung von Massengräbern an.

Von offizieller Seite wurden bislang keine konkreten Angaben zur Opferzahl oder zu den Ursachen der Katastrophe veröffentlicht. Die für Pipelines verantwortliche Staatsfirma PPMC machte Sabotageakte verantwortlich. In der betroffenen Region haben militante Gruppen in den vergangen zwei Wochen mehrfach Anschläge auf Einrichtungen der Erdölindustrie verübt. Umweltgruppen wiesen den Vorwurf zurück. Augenzeugen kritisierten, daß die Rettungsarbeiten nur sehr schleppend in Gang gekommen seien. „Es hätten viel mehr Menschen überleben können, wenn die Krankenwagen nicht erst nach Stunden angekommen wären“, sagte ein freiwilliger Helfer. Tagesthema Seite 3

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