piwik no script img

Weltweites Nichtraucherprogramm

■ WHO warnt: Steigende Zahl von Krebstoten in Drittweltländern

London (AFP) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will den Kampf gegen das Rauchen zu einem ihrer Hauptanliegen machen und ein internationales Abkommen gegen den Tabakkonsum auf den Weg bringen. Vor allem müsse gegen die Ausbreitung von Tabakkonsum und -werbung in der Dritten Welt vorgegangen werden, sagte WHO-Generaldirektorin Gro Harlem Brundtland am Dienstag. „Wir brauchen eine internationale Antwort auf ein internationales Problem.“ Sie forderte ein weltweites Rahmenabkommen, das die wichtigsten Aspekte beim Kampf gegen das Rauchen umfasse. Unter anderem sollen dazu die Steuersätze auf Tabakwaren harmonisiert, Werbeverbote international eingehalten und Sponsoraktionen der Hersteller eingeschränkt werden.

Nach Angaben der WHO sterben zur Zeit weltweit 3,5 Millionen Menschen pro Jahr durch Tabakkonsum. Im Jahr 2020 steige diese Zahl auf zehn Millionen, falls nichts unternommen werde. Mit der zunehmenden Einschränkung des Rauchens in den westlichen Staaten verlege sich die Tabakindustrie bei ihren Expansionsbemühungen vermehrt auf die Dritte Welt. 70 Prozent der künftigen Opfer kämen vermutlich aus den ärmeren Ländern, die Hälfte davon Jugendliche. Allein in China müsse dann mit zwei Millionen Zigarettentoten pro Jahr gerechnet werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen