: Nervenkrieg um Kosovo
■ Westen droht weiter mit Militärschlag. Umfang des Truppenabzuges weiter umstritten
Brüssel (AFP) – Der Nervenkrieg zwischen der Nato und der jugoslawischen Führung um den Abzug der Truppen aus der Kosovo-Provinz und mögliche Luftangriffe dauert weiter an. Nach dem Besuch von Nato-Oberbefehlshaber Clark in Belgrad berichteten Diplomaten gestern in Brüssel, die Vorstellungen beider Seiten über den Umfang des serbischen Truppenabzuges lägen noch weit auseiander. Der französische Außenminister Hubert Vedrine wiederholte die Drohung eines Nato-Militärschlages. Wegen neuer russischer Widerstände gegen eine Nato- Operation unterbrach der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch abend seine Beratungen über eine neue Kosovo-Resolution. Auch nach intensiven Gesprächen sei die russische Delegation bei ihrer Drohung geblieben, ihr Veto einzulegen, sollte eine Militäroperation geplant sein.
Nach albanischen Angaben aus Priština sollen erneut fünf Menschen von jugoslawischen Grenzpolizisten getötet worden sein.
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