: Trash und Poesie
■ Zufriedenes Bilanzieren bei den 9. Lesbisch-Schwulen Filmtagen Hamburg
Mit der feierlichen Verleihung der Trophäe Ursula sind gestern abend die Lesbisch-Schwulen Filmtage zu Ende gegangen. Die Veranstalter gaben sich äußerst zufrieden: „Die Besucherzahlen sind zum Vorjahr noch gestiegen“, sagte Pressesprecher Bernd Stolle. Besonders erfreulich sei, daß auch Arbeiten, auf die man keine große Resonanz erwartet hätte, mit enormem Publikumszuspruch gelaufen sind. Zum Beispiel Tsai Ming-liangs poetischer Film Der Fluß oder das trashige Flickenschildt-Vehikel Eheinstitut Aurora. Insgesamt waren 42 Programme zu sehen.
Ungeteilte Begeisterung rief auch die Nachtbar hervor, die diesmal kurzfristig in leerstehenden Räumen in der Hopfenstraße installiert worden war – und wie immer mit einer schillernden Deko auftrumpfte. Hier konnte man nach Sichtung der Filme vom Meinungsaustausch in leichtere Ebenen des Entertainments wechseln.
Das Herzstück der Lesbisch-Schwulen Filmtage aber bleibt natürlich das Metropolis, von dort aus soll auch im nächsten Jahr das Kino jenseits der sexuellen Normierung verbreitet werden. Ob dann wieder das Neue Cinema als zweite Abspielstätte dabeisein wird, steht jedoch noch in den Sternen. Dort wechselt nämlich bald der Betreiber. cbu
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