piwik no script img

Schmierige Spuren führen nach Leuna

Hamburg (dpa) – Im Zusammenhang mit dem Raffinerieprojekt Leuna flossen nach Informationen des Spiegel Ende 1992 insgesamt 256 Millionen Franc (75 Mio. DM) über eine Liechtensteiner Firma an zwei Briefkastenfirmen. Eine davon war die Showfast Ltd., die 1985 in London gegründet und 1993 gelöscht worden sei. Der Schweizer Direktor von Showfast, Axel Wend, stufe die Gefahr als gering ein, der Polizei die Adressaten der Geldüberweisung nennen zu müssen. „Es gibt viele wichtige Leute, die an der Aufklärung kein Interesse haben“, sagte Wend dem Magazin. Die Treuhand hatte 1992 mit einem Konsortium aus Thyssen und dem Pariser Energiekonzern Elf Aquitaine SA einen Vertrag über den Neubau der Raffinerie Leuna für 4,8 Milliarden DM geschlossen. Dabei wurde das DDR-Tankstellennetz Minol auf Elf übertragen. In Frankreich wird wegen des Verdachtes ermittelt, Elf habe bei den Verhandlungen mit Bestechungsgeld nachgeholfen. In Deutschland wird nicht ermittelt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen