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Insel-Wunderstimme

■ Heather Nova verzaubert im Modernes

Von Heather Novas Biographie träumen Normalsterbliche nur. Geboren wurde sie auf Hawaii, bis zu ihrem 15. Lebensjahr schipperte sie auf dem Boot ihrer Eltern vor den Westindischen Inseln rum. Dann ging sie nach London, um es als Sängerin und Songwriterin zu schaffen. Ihr erstes Studio-Album beeindruckte durch ein Dutzend origineller, toll komponierter, gitarrenlastiger Folk-Pop-Songs.

Wenn schon Novas Biographie zum Träumen einlädt, dann tut es ihre Stimme erst recht. Sie scheint nicht von dieser Welt: Mal schwingt Sehnsucht in ihr, mal klingt sie nach kleinem, verschmitzten Mädchen, dann wieder sinnlich, voll und klug, weich, aber nicht wehrlos. Selbst bei den gewagtesten Höhen bricht diese Stimme nicht.

Heather Novas stärkste Stücke handeln davon, die inneren Schleusen zu öffnen und zuzulassen, was dann in einem geschieht. Novas neue Platte „Siren“ ist ein guter, logischer Nachfolger. Die Begleitband hat mehr Platz bekommen. Die Stücke klingen mehr nach Studio, Geld und Produzenten. Das Song-Material klingt aber immer noch instinktiv klug komponiert, nicht gewollt ungewöhnlich zurechtgeschrieben. Vor allem die Single „London Rain“ hätte es verdient, nicht nur sporadisch über den Äther zu gehen. Heather Novas Pech: Es kann nur eine geben in den Charts und im Kommerzradio – und die heißt zur Zeit Nathalie Imbruglia (“Torn“). Damit scheint der Bedarf an talentierten Songwriterinnen gedeckt zu sein. L.R.

31.10. 20.00 Uhr im Modernes

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