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Die Macht von Diskont und Lombard

Die Deutsche Bundesbank legt neben vielen anderen Dingen auch die drei Leitzinsen fest. Zum Diskontsatz von momentan 2,5 Prozent teilt die Bundesbank den Geschäftsbanken Geld für ihre Refinanzierung zu. Wenn den privaten Banken diese Geldmenge nicht ausreicht, können sie zu dem mit 4,5 Prozent höheren Lombardsatz weiteres Geld leihen. Das vermeiden die Banken möglichst, indem sie zu dem günstigeren Wertpapierpensionszins von zur Zeit 3,3 Prozent Wertpapiere bei der Bundesbank hinterlegen, also gleichsam in Pension geben. Dabei vereinbaren die beteiligten Banken von vornherein die Dauer der Pension, die üblicherweise zwischen einer Woche und zwei Monaten liegt.

Sind die Zinsen niedrig, dann ist mehr Geld im Umlauf. Denn theoretisch leihen Privatpersonen und Unternehmen dann mehr Geld, um es in Hausbau oder Betriebe zu investieren. Das kann jedoch zu einer Inflation führen, die in Deutschland mit momentan 0,6 Prozent extrem niedrig ist. Deutschland befindet sich damit unterhalb der durchschnittlichen 1,0 Prozent in den Euro-Ländern. Billiges Geld führt allerdings nicht unbedingt zu wirtschaftlichem Wachstum, wie Japan zeigt. Dort beträgt der Leitzins nur 0,5 Prozent, die Wirtschaft liegt aber dennoch darnieder.

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