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Tram-Chaos in Mitte

■ Drei Wochen lang können keine Straßenbahnen am Hackeschen Markt halten

„Etwas Nicht-Gutes für den Fahrgast“ hatte die BVG gestern ihren Kunden mitzuteilen. Der Betriebsleiter der Straßenbahn, Friedrich Jakobs, kündigte eine dreiwöchige Vollsperrung aller Trambahnlinien am Hackeschen Markt an. Grund sind die Gleisbauarbeiten für die geplante Trassenführung der Tram über den Alexanderplatz.

Vom 9. bis zum 30. November werden die Linien 1, 2, 3, 4 und 15 kurz vor dem Hackeschen Markt durch Omnibusverkehr ersetzt, damit die neue Strecke an das alte Gleisbett angeschlossen werden kann. Auch an der Kreuzung Mollstraße/Landsberger Allee stehen umfangreiche Bauarbeiten bevor, hier soll aber nur am Wochenende voll gesperrt werden. Auch für die Linien 13 und 53 besteht Schienenersatzverkehr. Dieser allerdings folgt nicht der Streckenführung der Tram, sondern wird über die Oranienburger Straße, Tucholskystraße und Torstraße führen. Insgesamt 25 Busse sollen ein Chaos des öffentlichen Personennahverkehrs in Mitte abwenden. Vom Schienenersatzverkehr weiß Jakobs aber auch, daß dieser „auch nicht immer allzu gut funktioniert“. Von den Baumaßnahmen sind nach Schätzungen der BVG stündlich rund 4.000 Menschen betroffen, die im Durchschnitt eine Viertelstunde länger unterwegs sein werden.

Nach dem Ende der Umbauarbeiten bleibt die Haltestelle in der Neuen Promenade außer Betrieb. Wer die Tram in Richtung Nordosten benutzen will, steigt dann an der neuen Haltestelle „An der Spandauer Brücke“ am östlichen Ausgang des S-Bahnhofes Hackescher Markt zu.

Die Kosten des 2,9 Kilometer langen Streckenneubaus über den Alex bezifferte Gesamtbauleiter Hans-Georg Sollers auf 50 Millionen Mark – zwei Millionen Mark mehr als noch Mitte Oktober vorgesehen. Trotz einiger Schwierigkeiten bleibt die BVG dabei, die neue Strecke wie angekündigt am 18. Dezember einzuweihen. Sollers: „Wenn die Vollsperrung erst einmal angefangen hat, gibt es kein Zurück mehr.“ Dann soll jede Minute eine Tram den Alexanderplatz überqueren. Es wird, so Jakobs, jedoch auch dort keine Ampelvorrangschaltung für die Straßenbahn geben. Andreas Spannbauer

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