: Konsumrausch in Ost und West
■ Deutsche besitzen immer mehr Telefone, Computer und Autos
Berlin (AFP) – Die Lebensstandards in West und Ost haben sich in den vergangenen fünf Jahren weiter angenähert. Der Aufholprozeß in den neuen Ländern sei „bemerkenswert“, sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, gestern in Berlin bei der Vorstellung einer Verbraucherstudie. So hätten sich die Wohnverhältnisse im Osten stark verbessert. Inzwischen lebten dort 26 Prozent in den eigenen vier Wänden, vor fünf Jahren waren dies nur 19 Prozent. In den alten Bundesländern lag der Eigentumsanteil allerdings mit rund 44 Prozent noch deutlich höher (1993: 45 Prozent). Bei der Ausstattung der Haushalte war der Aufholprozeß bei Telefonen besonders rasant: Während 1993 im Osten nur jeder zweite Haushalt ein Telefon besaß, lag die Quote nun bei 94 Prozent. Damit war ein Wert fast wie im Westen (97 Prozent) erreicht.
Rund elf Prozent aller Haushalte in Ost und West verfügten bereits über ein Handy. Anrufbeantworter gab es im Westen in 38 Prozent und im Osten in 33 Prozent der Haushalte. Die Zahl der Personalcomputer nahm demnach bis Anfang 1998 auf bundesweit rund 17 Millionen zu (1993: 8 Millionen). Vor allem Selbständige und Paare mit drei oder mehr Kindern nutzten einen PC. Zugang zum Internet hatten im Westen 8,8 Prozent aller Haushalte und im Osten 5,2 Prozent. Mehr als ein Fernseher stand in gut jedem dritten Haushalt. Auf 100 Haushalte kamen im Westen 139 Geräte, im Osten sogar 143. Bei den Autos stieg der Bestand seit 1993 im Osten um sieben Prozent und im Westen um drei Prozent. Insgesamt hatten in den neuen Ländern 71 Prozent mindestens einen Pkw, im Westen 76 Prozent.
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