Atompilze auf dem Dom

■ Allein die Loopingbahn „Eurostar“ verbraucht soviel Strom wie eine Kleinstadt. Und das 31 Tage lang auf dem gestern eröffneten Winterdom Von Annette Weise

Seit gestern um Punkt 15 Uhr ist der Hamburger Winterdom eröffnet. Die VeranstalterInnen erwarten für das Volksfest 2,8 Millionen BesucherInnen in den 31 Tagen bis zum 6. Dezember. 26 Fahr-, 16 Schau- und Belustigungsgeschäfte, 15 Schießgeschäfte, 56 Imbißbuden und 14 Bäckereien warten auf erlebnissüchtige und hungrige GeldgeberInnen.

Die Familientauglichkeit des Ereignisses wird durch spezielle Kinderfahrgeschäfte bewiesen, darunter die Winterdomneuheit „Flying Crazy Bus“, in den sowohl Kinder als auch Erwachsene einsteigen können. Zwanzig Kinderkarussells sowie eine Ponyreitbahn werden den Eltern das Geld aus der Tasche ziehen. Jeden Mittwoch ist Familientag: Dann sind nicht nur die Preise zwischen 10 und 30 Prozent reduziert, sondern es gibt auch Kinderschminken und Clownerien. In den Räumen des DRK in der Domwache steht für Väter und Mütter ein frisch renovierter Babywickelraum zur Verfügung.

Neu sind der Musikexpress „Troika“ und das Fahrgeschäft „Shaver“, das eine Art Schwerelosigkeit vermitteln soll. Ebenfalls neu ist das Indoor-Gefährt „Starworld“, eine Achterbahn mit drehenden Gondeln, die mit Lasereffekten ein Weltraumambiente simuliert.

Für „junge Leute“, die einen absoluten „Thrill“ oder „Kick“ erleben möchten, ist die Loopingbahn „Euro-Star“ das richtige, wenn sie auch ökologisch fragwürdig ist: Die Fahrenden hängen in Gondeln unter den Schienen und umrunden einen Looping von außen. Sie verbrauchen dabei allerdings Strom „wie eine Kleinstadt“, behaupten die VeranstalterInnen.

Das „Sensorium 2“ wartet mit einer Lasershow auf, die auch vor Atompilzen nicht haltmacht. Doch auch die millionenschweren Projekte des Schaustellertums lassen noch Platz für die Klassiker des Fahrvergnügens wie die „Wilde Maus“, den „Alpenexpress“ oder die „Krake“ aus Bremen. „Breakdancer No. 2“, „Top Spin“ und „Frisbee“ machen weiterhin fleissig und auch nicht unauffällig ihren Fahrdienst. Pyromanisch Veranlagte können jeden Freitag um 22.30 Uhr ein Großfeuerwerk bestaunen.