: Pinochet ist erschüttert
■ Chiles Ex-Diktator zu seiner Festnahme
London/Madrid (AP/dpa) – Drei Wochen nach seiner Festnahme in einer Londoner Klinik hat Augusto Pinochet in einer ersten öffentlichen Erklärung schwere Vorwürfe gegen Großbritannien erhoben.
In einer am Sonntag von der Zeitung Sunday Times veröffentlichten Stellungnahme des früheren chilenischen Militärmachthabers heißt es: „Ich bin traurig, daß meine Festnahme meinen Glauben an Großbritannien erschüttert hat. Ich habe nicht erwartet, das Objekt von Pseudoversuchen ausländischer Staatsanwälte zu werden, die mich wegen unerwiesener Vorwürfe verurteilen wollen.“ Ein Versuch, nach dem Auslieferungsgesuch für Pinochet auch gegen Kubas Staatschef Fidel Castro in Spanien gerichtliche Schritte einzuleiten, ist nach den Worten des spanischen Außenministers Abel Matutes ohne Aussicht auf Erfolg. „In der spanischen Rechtsprechung genießen Staatsoberhäupter und hohe Amtsträger anderer Länder Immunität“, sagte Matutes. Die Stiftung für Menschenrechte in Kuba hatte am Donnerstag in Madrid gegen Castro den Vorwurf des Völkermords erhoben und eine Klage eingereicht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
