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Verbogener Zünder

■ Bombenentschärfung in Eilbeker Wohngegend. Tausende evakuiert

Eine 1000 Pfund schwere Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg ist gestern vormittag in einem Wohngebiet im Hamburger Stadtteil Eilbek gefunden worden. Für die Entschärfung, die bei Redaktionsschluß der taz hamburg noch andauerte, mußten die BewohnerInnen aller Gebäude im Umkreis von 300 Metern evakuiert werden. 6000 bis 7000 Menschen, darunter auch die Bewohner eines Altenheims, wurden vorübergehend in Schulen untergebracht, teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit.

Der Kampfmittelräumdienst der Brandbekämpfer war mit mehreren Fahrzeugen angerückt; rund 350 PolizeibeamtInnen waren im Einsatz, um die Räumung der Häuser zu überwachen. Sie sorgten auch dafür, daß kurz vor der Entschärfung alle Straßen gesperrt wurden, die weniger als einen Kilometer vom Fundort der Bombe entfernt verlaufen. Die S- und U-Bahn-Linien in der Nähe des Wohngebiets hatten bereits kurz nach der Entdeckung der Sprengladung ihren Betrieb vorübergehend eingestellt.

Die mit einem Aufschlagzünder versehene Bombe war bei Bauarbeiten entdeckt worden. Manfred Schubert, Erster Sprengmeister der Hansestadt, schätzte die Entschärfung gestern abend als schwierig ein. Die Sprengladung lag nur etwa einen Meter unter der Erdoberfläche vergraben und war deshalb vielen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Außerdem war der Zünder leicht verbogen, erklärte Schubert.

taz/lno

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