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Hakenkreuze zum Tag des Gedenkens

■ Unbekannte schänden Mahnmal in Berlin und werfen Fensterscheibe in Potsdam ein

Berlin (AFP/AP) – Im Vorfeld des 60. Jahrestag der Judenpogrome in Deutschland haben Unbekannte in Berlin ein Mahnmal geschändet, in Potsdam ein Haus der Jüdischen Gemeinde beschädigt und in Schwerin Naziparolen gesprüht. In Berlin habe die Polizei bereits am Samstag hakenkreuzartige Schmierereien am Deportations-Mahnmal auf der Putlitzbrücke im Stadtbezirk Tiergarten festgestellt, teilte eine Sprecherin des Innensenators gestern mit. Die Schmierereien seien beseitigt worden, der Staatsschutz ermittele. Zwischen 1941 und 1945 waren in Berlin etwa 55.000 Juden deportiert worden. Tausende wurden von einer nahegelegenen Synagoge, die als Sammellager mißbraucht wurde, zum Güterbahnhof an der Putlitzbrücke getrieben. Von dort führten die Transporte in die Vernichtungslager der Nazis.

In Potsdam warfen Unbekannte am Vorabend des 9. November einen Stein in das Wohnzimmerfenster eines Hauses der Jüdischen Gemeinde auf dem Gelände des Jüdischen Friedhofs. Es handelt sich um das ehemalige Wohnhaus des Friedhofsgärtners, das auch mit einer entsprechenden Plakette gekennzeichnet ist. Der letzte Jude, der die Nazizeit in Brandenburg überlebt hatte, war 1994 gestorben. Seither wuchs die neue Jüdische Gemeinde auf rund 500 Mitglieder, deren Mitglieder fast ausschließlich aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion kommen.

Zahlreiche Nazi-Schmierereien wurden gestern auch in Schwerin entdeckt. Nach Polizeiangaben wurden im Stadtteil Neu-Zippendorf Hauswände, Telefonzellen, Wartehäuschen und Informationstafeln mit Hakenkreuzen und Parolen besprüht. Auch hier wurde der Staatsschutz in die Ermittlungen eingeschaltet.

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