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Klone jetzt schon aus Milch

■ Japanische Forscher vervielfachen Rinder jetzt noch einfacher

Berlin/Tokio (taz/AFP) – „Japanischen Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, drei Rinderföten aus Milch zu klonen“ – so rauschte gestern eine Meldung um den Globus. Sie war jedoch nur halb richtig: Milch an sich enthält keine Zellkerne. Genforscher im nordjapanischen Tomakomai hatten lediglich Euterzellen aus der Milch isoliert, die eine der hierzulande bekannten Holsteinkühe nach dem Gebären gab. Die Kerne der herausgefischten Zellen wurden in unbefruchtete Eizellen injiziert. Nach zweimonatiger Entwicklung wurden drei davon jeweils in die Gebärmutter einer Mutterkuh verpflanzt. Laut einem Sprecher des Labors sollen die drei Kälber im April geboren werden.

Damit wäre eine Methode gefunden, Zellen zum Klonen ohne Eingriff in das Spendertier zu gewinnen. Japanische Labors haben schon öfter Kälber geklont, zum Beispiel aus dem Eileiter einer erwachsenen Kuh oder einem Bullenohr. Das Problem war bisher, die später geborenen Kälber am Leben zu erhalten. Meist starben sie kurz nach der Geburt. Den Anfang machten 1996 schottische Forscher, als sie für sich reklamierten, das Schaf „Dolly“ aus einer Euterzelle geklont zu haben. rem

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