Einheizfront lau

Als Finanzfachmann weiß Volker Lange, wie in der freien Wirtschaft kalkuliert wird. Ausgaben werden den Einnahmen gegenübergestellt, am Ende Bilanz gezogen. Doch es gibt auch Zwischenrechnungen – und da hat der HSV schon jetzt ein großes Minus.

Was hatten die „Freunde“ von Uwe Seeler nicht alles auf die Beine gestellt, um die Hamburger wieder für den HSV zu begeistern. Kein Tag verging, ohne daß die HSV-Pressestelle – aus abschreibungstechnischen Gründen bei der Bild-„Zeitung“ angesiedelt – irgendeine Exklusivmeldung in die Welt hinaustrommelte. Dank des Dauer-Tamtams erfuhren wir alles, beispielsweise auch, daß Volker Lange beim morgenlichen Seilspringen „direkt in den Garten“ schauen kann.

Vielleicht sollte der designierte Vize-Präsident lieber einmal einen intensiveren Blick auf die Zuschauerzahlen des ersten Heimspiels unter dem neuen Präsidenten Uwe Seeler und – fast hätten wir es vergessen – dem frischernannten Chefcoach Felix Magath werfen. Fast 26.000 sind für den Aufwand, der betrieben wurde, zu wenig, zumal das Wetter gut und kein langer Samstag war.

Das muß die Kaderfunktionäre der Seelerschen Einheizfront verdrießen, zudem auch die Stimmung im Volksparkstadion nicht eben ekstatisch war. Euphorie kann man halt nicht von oben herab verordnen. Diese Bilanz ist nicht zu frisieren. cleg