Erste Abschiebung

■ Nach Hungerstreik Abflug am Donnerstag

Hamburg macht seine Drohung wahr: Der erste der am Hungerstreik im Abschiebegefängnis in Glasmoor beteiligten Kurden soll am Donnerstag in die Türkei abgeschoben werden. Der Flug TK664 um 13.50 Uhr nach Istanbul ist bereits gebucht, wie die Ausländerbehörde dem Anwalt des Abschiebehäftlings per Fax mitteilte.

Nach Ansicht des „Büros für notwendige Einmischungen“ leiste die „Unfreie und Abschiebestadt“ Hamburg, allen voran Ausländerbehörde und Innensenator, die Flughafen Hamburg GmbH und die „Turkish Airlines“, Beihilfe zu Verfolgung, Folter und Tod. Beim gestrigen „Sonntagsspaziergang“ in Glasmoor erteilte die Organisation Verhaltenstips bei Abschiebungen. So könnten sich Mitreisende im Flugzeug querstellen: „Sie sind geschockt. Gegebenenfalls leiden Sie jetzt unter einer –psychischen Blockade'“. Weil man sehe, wie ein Mensch gegen seinen Willen gefesselt werde, könne man sich nicht anschnallen und auch nicht anschnallen lassen und verhindere dadurch einen Start.

Zweitens sollten AnwältInnen die Fluggesellschaft auf mögliche Strafanzeigen wegen Beihilfe oder unterlassener Hilfeleistung gegen sie hinweisen. Gutachten zufolge sei der Einsatz von Knebeln ein Straftatbestand. Fesselungen verstießen außerdem gegen Sicherheitsbestimmungen des internationalen Flugverkehrs.

Das Büro ruft zu einer Alternativen Flughafenbesichtigung am 28. Oktober um 14 Uhr auf. Treffpunkt ist vor oder im Terminal 4 – Abflugebene. paf

Weitere Tips und Infos: Büro für notwendige Einmischungen, Nernstweg 32/34, 22765 Hamburg. Telefon und Fax 040/393013