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Nachtisch verpflichtet: Risikopudding zum Mittagessen

„Heute Risikopudding“ prangt es in kindlich krakeliger Schrift an der Tafel in der Kindervilla des Kinderschutzbundes in Kiel. Spätestens beim Nachtisch ist das Geheimnis der Speise gelüftet: Der 14jährige Badrhan findet in seinem Puddingschälchen eine rote Traube – und muß singen: „Alle meine Entchen“ klingt es etwas unbeholfen durch die Küche, aber die 14 anderen Kinder klatschen vor Begeisterung.

Badrhan, der wie die meisten anderen Kinder viermal wöchentlich zum sogenannten pädagogischen Mittagstisch des Kinderschutzbundes kommt, hatte sogar noch Glück. Denn wen es beim Risikopudding erwischt, der muß auch schon mal abwaschen oder sich anderweitig nützlich machen. „Aber da helfen natürlich die anderen mit“, berichtet Anne Hansen, Erzieherin und Leiterin der Kindervilla.

Die Einrichtung ist für alle Mädchen und Jungen offen, die regelmäßig mitmachen wollen. Außer zehn freiwilligen Helfern sind vier ehrenamtliche Erzieherinnen in der Kindervilla tätig. Sie wollen den Kids Hilfe, Betreuung und Spiel mit anderen bieten, bis es am Abend zu den Eltern nach Hause geht.

Der „pädagogische Mittagstisch“ stillt nicht nur den Hunger, „er ist eine wichtige Gemeinschaftserfahrung für die Kinder“, so Hansen. Nach dem Essen machen die Kinder Hausaufgaben, danach wird gespielt. Wer einen schlechten Tag hat, geht an den 50-Kilo-Sandsack – nach festen Regeln kann dort jeder seinen Ärger rauslassen. lno

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