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Eurovisionsreif

■ Shakespeare light: ein generalüberholter „Sommernachtstraum“ im Schmidts Tivoli

Astgabel und Waschbrett sind die Instrumente der Zukunft. Jedenfalls, wenn sie so virtuos mißhandelt werden wie durch den Löwen und den jugendlichen Liebhaber – die Handwerkertruppe in Shakespeares Sommernachtstraum greift der Athener Hochzeitsgesellschaft zu Ehren in die Saiten und verhilft dem seit Guildo Horns Eurovisions-Sommer ziemlich ausgelutschten Schlager-Revival zu neuer Blüte.

Eigentlich feierte die Musical-Version des Shakespeareschen Dramas schon im März seine Weltpremiere im Schmidts Tivoli. Doch der erste Versuch schlug gründlich fehl, so daß man sich zu einer Generalüberholung entschied. In der neuen Premiere stelzt Theseus in ungelenkem Stechschritt über die Bühne und wirkt mit fleischfarbenen Kniestrümpfen und Sandalen sowie der leicht schwuchteligen Stimme eher wie der römische Statthalter aus Das Leben des Brian denn ein griechischer Heldenkönig. Die Aufführung kommt insgesamt daher wie eine Mischung aus Monty Python und Dieter Hallervorden, tobt sich temperamentvoll aus an der Grenze zwischen Parodie und Klamauk.

Das Shakespeare-light-Spektakel könnte gut durchgehen als Grand-Prix-Beitrag für das nächste Jahr. Die Handwerks-Meister sind nicht nur genauso zum Liebhaben geeignet wie Guildo – sie sind auch witziger. oe

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