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Druck bringt nichts

■ Oberstaatsanwalt fordert Entkriminalisierung bei weichen Drogen

Frankfurt/Main (AFP) – Die neue Bundesregierung sollte nach Ansicht des Frankfurter Oberstaatsanwalts Harald Körner den Besitz von geringen Mengen weicher Drogen weiter entkriminalisieren. An die Stelle von Strafen müßten Therapie- und Hilfsangebote gestellt werden, forderte der Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung von Betäubungsmitteln in Frankfurt am Main. Allein mit Repressalien könne Drogenkonsum „in keiner Weise verändert und keinem Suchtkranken geholfen werden“, betonte er anläßlich der am Montag beginnenden „Europäischen Woche der Suchtprävention“.

Der Vorsitzende des Deutschen Richterbundes, Rainer Voss, wollte sich zu den Forderungen Körners offiziell nicht äußern. Die in der Koalitionserklärung der Bundesregierung angekündigte Änderung des Betäubungsmittelgesetzes und die Forderung nach mehr Therapie statt Strafe sei „ein ganz heißes Eisen“, bei dem auch in seinem Verband „die Wogen hochgehen“, sagte Voss.

Das für Drogenpolitik zuständige Gesundheitsministerium unter Leitung der Grünen-Politikerin Andrea Fischer verwies dazu auf die mit der SPD getroffene Koalitionsvereinbarung. Danach soll das Betäubungsmittelgesetz geändert werden, um etwa Fixerstuben und Hilfsmodelle zur kontrollierten Drogenabgabe wie etwa in der Schweiz rechtlich zu ermöglichen. Ausdrücklich heißt es jedoch: „Sucht ist Krankheit!“

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