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Doch: Bertelsmann kauft Springer-Verlag

München/Hamburg (AFP) – Der Mediengigant Bertelsmann will nach übereinstimmenden Angaben der Nachrichtenmagazine Focus und Spiegel beim wissenschaftlichen Springer-Verlag einsteigen. Während es im Spiegel schlicht hieß, Bertelsmann wolle das Heidelberger Verlagshaus kaufen, war in Focus von einer Mehrheitsbeteiligung von 85 Prozent die Rede. Der neue Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff sagte dem Spiegel, der wissenschaftliche Springer-Verlag sei der „Rolls-Royce“ der Fachinformation und die „richtige Stärkung“ der Fachtitel im Bertelsmann-Verlag. Das geballte Fachwissen des Springer-Verlages läßt sich laut Middelhof zudem elektronisch „erstklassig“ vermarkten. Wenn es überdies zu der geplanten Ehe mit dem Fachinformationssektor der französischen Havas-Gruppe komme, sei Bertelsmann auf einen Schlag weltweit die Nummer drei in diesem Markt.

Laut Focus hatte Springer- Chef Claus Michaletz in der vergangenen Woche betont, es müsse viel Geld in die Hand genommen werden, um in den relevanten Geschäftsfeldern die Weltmarktführerschaft zu sichern. Trotz Umsatzsteigerung seien die Geschäftsergebnisse wegen der hohen Investitionen gesunken. Dieses Geld solle jetzt von Bertelsmann kommen. Für Bertelsmann sind vor allem die Aktivitäten des Fachliteraturverlages in den USA interessant, wie Focus berichtet. Mehr als ein Viertel seines Gesamtumsatzes im vergangenen Jahr machte Springer allein in Nordamerika. Die Tendenz ist steigend. Bertelsmann ist bereits durch die spektakulären Übernahmen von Random House, der Ingram Book Company sowie die Beteiligungen am Online-Geschäft der US-Buchkette Barnes & Noble vertreten.

Laut Focus machte der wissenschaftliche Springer-Verlag 1997 einen Gesamtumsatz von 615 Millionen Mark.

Der 1842 gegründete Verlag verdient sein Geld mit Fachzeitschriften (60 Prozent), Fachbüchern (39 Prozent) sowie elektronischen Medien (ein Prozent) und ist Weltmarktführer in den Bereichen Mathematik und Physik.

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