Soundcheck

■ Lassie Singers

Heute abend: Lassie Singers. Gerrit Bartels hat am Freitag im überregionalen Teil dieser Zeitung schon sehr angemessen von den Lassie Singers Abschied genommen und auf Glanz und Elend einer Band zurückgeblickt, die in den zehn Jahren ihres Bestehens den Großstadtspaß in Bohemia nie aufgeben wollte. Nein, sie waren keine „Hamburger Band“, wie die Spex lustigerweise in ihrem Abschiedsartikel behauptete. Almut Klotz hatte zwar für kurze Zeit in Hamburg gelebt, bevor sie nach Berlin zog und Christiane Rösinger kennenlernte. Doch damals, Mitte der Achtziger, hatte sich die Musikszene noch nicht gebildet, die die Lassie Singers später wie Adoptivgeschwister aufnahm. „Sei á go-go“, ihr bestes Album, entstand hier, und darauf war eben dieses Lied, „Hamburg“, was nicht nur realistisch und doch kunstvoll vom Leben im Tourbus erzählte, sondern auch eine Art Liebeserklärung an eine Lieblingsstadt war. „Daß das den Hamburgern nicht peinlich war“, wundert sich Rösinger noch heute. Wir werden es ihr nicht erklären können, aber wir können es ihr noch einmal beweisen – beim Abschiedskonzert von einer der schlausten Popbands Deutschlands.

Felix Bayer

21 Uhr, Fabrik