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Vom Skandalhandel zum guten Deal

■ Die deutschen Werften haben ihre Erfahrungen mit Südafrika

Berlin (taz) – Das „Deutsche Fregattenkonsortium“ hat guten Chancen, einen lukrativen Auftrag zum Bau von U-Booten für Südafrika an Land zu ziehen. Erfahrung mit U-Booten für Südafrika haben vor allem die Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) in Kiel. 1984 lieferten die Kieler zusammen mit dem Ingenieur-Kontor Lübeck (IKL) Blaupausen von Konstruktionsplänen zum Bau von U-Booten an das damalige Apartheid-Regime. Damit verstießen sie gegen die UN-Resolution 418 vom November 1977, die alle Mitgliedsstaaten verpflichtet hatte, dem Land weder Waffen noch Waffentechnik zu verkaufen. Der Skandal gehörte zu den legendären Affären der Kohl-Regierung in den achtziger Jahren wie die um Parteispenden und angeblich schwule Generale.

Die beiden deutschen Firmen hatten damals einen guten Draht zu Kohls außenpolitischem Berater Horst Teltschik. Bereits wenige Tage nach dem Besuch des südafrikanischen Präsidenten Pieter Willem Botha im Juni 1984 in Bonn konnten sie einen mehr als 40 Millionen Mark umfassenden Vertrag abschließen. Mit dem Einverständnis der Bundesregierung transportierten von Oktober 1984 bis Juni 1985 Geheimkuriere die U-Boot- Blaupausen aus Kiel per Diplomatenpost nach Südafrika. Spätere Lieferungen waren mindestens geduldet worden.

In dem entsprechenden Untersuchungsausschuß glänzten Bundeskanzler Helmut Kohl, der damalige Verteidigungsminister Gerhard Stoltenberg und die anderen Beteiligten durch die berühmten „Blackouts“ – sie konnten sich einfach an nichts mehr erinnern. Tobias Baumann

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